Der Herbst hat seinen ganz eigenen Reiz. Die einzigartige Farbenpracht der Natur kommt in dieser Jahreszeit erst so richtig zur Geltung. Die Hitze der vergangenen Monate ist vorüber. Trotzdem hat die Sonne noch genügend Kraft um für angenehme Temperaturen zu sorgen und die Landschaft in einen wunderschönen gelbgoldenen Glanz zu hüllen. Das Rascheln des Laubs unter den Füßen, das Zwitschern der Vögel im Ohr und den Duft von frisch gemähtem Heu in der Nase – nicht ohne Grund ist der Herbst die Hauptjahreszeit zum Wandern. Gerade unser Heimatland Österreich bietet unzählige atemberaubende Wandergebiete. Ein paar der schönsten Regionen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Weissensee
Egal, zu welcher Jahreszeit man den Weissensee im Süden Kärntens besucht, er bringt die Seele immer zum Lächeln. Durch die ursprüngliche Landschaft, das Heilklima – und vor allem durch die Ruhe. Wie ein skandinavischer Fjord liegt der Weissensee inmitten einer unberührten Bergwelt. „Sanfter Tourismus“ lautet die Philosophie der Region, und so ist das 23 km lange Seeufer nur zu einem Drittel bebaut, der Rest steht unter Natur- und Landschaftsschutz. In der malerischen Umgebung lässt es sich herrlich wandern und erholen. 200 Kilometer markierte Wanderwege warten am Weissensee darauf, entdeckt zu werden. Die Wege führen direkt vom See aus bis auf 2.300 Meter Seehöhe. Panoramawandern erhält am Weissensee eine einzigartige Bedeutung, denn der Blick auf das glasklare Wasser des Sees ist ständiger Wanderbegleiter.

Bregenzerwald
Das einstmals gänzlich von Wald bedeckte Tal zwischen Bodensee und Arlberg ist zu allen Jahreszeiten eine Ferien-region für Familien, für Kultur-Interessierte, Wanderer, Sport-Enthusiasten und Genießer. Hoch hinauf oder gemütlich dahin auf Panoramawegen? Gerade jetzt im Herbst führen über 2.000 Kilometer beschilderte Wanderwege Naturbegeisterte durch den gesamten Bregenzerwald. Einige Wanderwege erzählen darüber hinaus Geschichten – von der Alpwirtschaft, über geologische Besonderheiten, bis zu historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten. Eine Oase vor allem für jene, die den großen Rummel meiden und die Harmonie von Ruhe und Landschaft suchen.

Alpbachtal
Die Lage zwischen den lieblichen Grasbergen der Kitzbüheler Alpen und dem schroffen Rofangebirge bildet die kontrastreiche Naturkulisse der Region Alpbachtal Seenland in Tirol. Das Rofangebirge mit Gipfeln wie Sonnwendjoch und Sagzahn besticht mit artenreicher Fauna & Flora. Der Zireiner See gilt als das „Blaue Auge des Rofan“ und zählt zu den meist fotografierten Bergseen Tirols. 900 km markierte Wander- und Spazierwege und seine urigen Almen machen das Alpbachtal zu einem wahrhaften Wanderparadies für Augen und Gaumen.

Wachau
Gestalt gewordene Geschichte entlang der Donau, ein mildes Klima und hervorragende Weißweine – das UNESCO Weltkulturerbe Wachau ist zu jeder Jahreszeit eine sehenswerte Gegend. Bewegungsfreudige Genießer können hier eine der wohl schönsten Weitwander-Routen Österreichs erkunden: 180 Kilometer ist der Weitwanderweg Welterbesteig Wachau lang. Er führt in 14 Etappen auf den Spuren der reichen Geschichte und spannenden Gegenwart durch die traumhafte Donaulandschaft. Genießer kommen bei den zahlreichen kulinarischen Hotspots und Heurigen ebenfalls ganz auf ihre Kosten.

Villgratental
Abgeschieden liegt es in den Osttiroler Bergen: Das Villgratental auf 1.400 Metern Höhe, ist eines der letzten weitestgehend unberührten Täler der Alpen. Abseits von Lärm und Autoverkehr, mit prickelnd frischer Luft und genügend Platz, um die Seele auszubreiten, kann man hier in kürzester Zeit zur Ruhe kommen. Neben verschiedenen Themenwegen gibt es im Villgratental einige besonders schöne und wenig schwierige Wanderungen mit herrlichen Ausblicken auf die Gipfelregionen der Villgrater Bergwelt. Vom Versellerberg genießt man auf zahlreichen Aussichtspunkten den Tiefblick auf die beiden Dörfer Inner- und Ausservillgraten. Besonders empfehlenswert sind auch die Wanderungen zum Tessenberger See und zum Falkamsee.

Grünau im Almtal
Grünau im Almtal steht für grüne Auen und grünes Wasser. Mit viel Wald und kleinen Seen bietet Oberösterreichs größte Gemeinde eine große Vielfalt an Wanderwegen und gilt als Geheimtipp, nicht nur für Vogelfreunde. Denn schon Konrad Lorenz mit seinen Graugänsen fühlte sich von der Landschaft angezogen. Graugänse, Kolkraben, Eisvögel und Waldrappen haben sich inzwischen als fliegende Wahrzeichen von Grünau etabliert. Mittelpunkt des weiten, großteils bewaldeten Tals ist der idyllische Almsee. Um den See und durch das Tal führen variantenreiche Pfade und Rundwege, die man in einer bis drei Stunden bewältigen kann.

Filzmoos
Jetzt im Herbst lockt das Salzburger Bergdorf Filzmoos mit mehr als 200 Kilometern Wanderwegen, urigen Almen und mächtigen Gipfeln, wie etwa der Bischofsmütze. In Filzmoos kommen Genusswanderer und Bergfexe voll auf ihre Kosten. Von Spazierwegen über Bergwanderungen bis hin zu anspruchsvollen Klettertouren gibt es Wege in allen Schwierigkeitsgraden. Die Wege sind bestens beschildert und kategorisiert: „Blau” steht für Genusswandern. Rote Markierungen richten sich an sportlich Ambitionierte. Schwarze Wege sind nur von Geübten mit einem Bergführer zu gehen. Tourenbuch und Wanderkarte weisen Alleingängern den Weg, das Wanderprogramm „Filzmoos aktiv”, begleitet von heimischen Profis, führt zu Gipfeln, Gletschern und Gebirgsseen.

Alpenpark Karwendel
Hoch oben im Karwendelgebirge liegt einer der schönsten Plätze der Alpen: ein liebliches Tal mit Tausenden Ahornbäumen, die das ganze Jahr hindurch ein beeindruckendes Naturschauspiel bieten. Das Rißtal im Alpenpark Karwendel verschafft Wanderern reinstes Alpen-Feeling ohne allzu große Anstrengungen. Hier findet man eine botanische Seltenheit: Rundherum erheben sich die wilden, massiven Felsriesen des Karwendelgebirges, in der Mitte liegt auf 1200 m Seehöhe ein bezauberndes und überraschenderweise komplett ebenes Hochtal. Auf dieser Hochfläche verteilt stehen rund 2.200 Bergahornbäume, die teilweise schon 600 Jahre alt sind. Gerade im Herbst bieten sie ein wahres Farbenspektakel: Denn jetzt verwandelt sich der sogenannte Große Ahornboden in eine Tiroler Version des „Indian Summer”.

Formarinsee und Rote Wand
Der Formarinsee und die Rote Wand im Klostertal in Vorarlberg sind Naturjuwele der besonderen Art. Schon von Weitem leuchtet der 15,9 ha große Formarinsee mit seinem intensiven Blau dem Wanderer auf seiner Tour zur Roten Wand entgegen. Spätestens jetzt wird jedem klar, dass dieser Platz etwas Mystisch-Magisches hat. 2015 wurde er sogar zum „schönsten Platz Österreichs“ gewählt. Jedes Jahr aufs Neue bildet sich der Hochgebirgssee aus dem Schmelzwasser der umliegenden Berge. Um den Formarinsee und das atemberaubende Bergpanorama der Roten Wand gibt es zahlreiche Wanderungen und Gipfeltouren, darunter auch einen leichten Rundweg.

Schilcherland
Angeblich vergeht die Zeit im Schilcherland langsamer als anderswo. Zumindest behaupten das alle, die schon einmal inmitten der sanften Hügel der Südsteiermark in einer Buschenschank bei einem Glas Wein die Zeit vergessen haben. Wanderer freuen sich hier über übersichtlich markierte Wege, die zu den bezauberndsten Plätzen im Schilcherland Steiermark führen. Die Kulisse könnte nicht beeindruckender sein: die Gipfel der Koralpe sowie dichte Laub- und Nadelwälder im Hintergrund, Weinstöcke, Kürbisfelder und Blumenwiesen im Vordergrund. Ob Genuss-, Wein-, Wildkräuter- oder Schmankerl-Wanderung, hier finden Urlauber per pedes ihr Glück, aber auch eine Herausforderung.

Nationalpark Hohe Tauern
Angrenzend an Kärnten, Salzburg und Tirol ist der National-park Hohe Tauern der größte Nationalpark Mitteleuropas. Über 300 Dreitausender – unter ihnen der Großglockner, der höchste Berg Österreichs – weite alpine Rasenlandschaften, faszinierende Gletscher und tosende Wasserfälle wie die imposanten Krimmler Wasserfälle birgt diese Hochgebirgslandschaft. Diese einzigartige Welt erschließen zahlreiche Wanderwege, die man allein oder bei geführten Wanderungen mit ausgebildeten Nationalpark-Rangern begehen kann. Das Wanderwegenetz mit Alpinsteigen umfasst rund 4.300 km, Schutzhütten und Jausenstationen sind Stützpunkte für ausgedehnte Wanderungen.

Gosau am Dachstein
Gosau, das liebliche Gebirgsdorf mit dem Gosausee, von dem man wohl den schönsten und auch den berühmtesten Blick auf den König Dachstein hat, ist in einem Gebiet reich an Wäldern und Almen, die jeden Naturliebhaber begeistern. Hier findet man herrliche Wander- und Klettermöglichkeiten durch das Tal, über die Almen und hinauf auf die Berge in jedem Schwierigkeitsgrad. Viele Almgebiete mit bewirtschafteten Hütten, Seen und klaren Gebirgsbächen laden zum Verweilen ein.