Wie heißt es so schön? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und auch wenn ich das als Redakteurin nicht so gerne eingestehe (immerhin sind geschriebene Wörter mein Job), so ist da doch etwas Wahres dran. Einen Moment einfangen zu können und auf Bild für die Ewigkeit festzuhalten, ist schon etwas Besonderes. Kein Wunder, dass Fotografie nach wie vor zu den beliebtesten Hobbys quer durch alle Altersstufen zählt.

Viele Menschen tun sich beim Einstieg in die Fotografie aber schwer. Und das, obwohl es unendlich viele Bücher, Websites, Seminare und Fachzeitschriften darüber am Markt gibt. Aber vielleicht auch gerade deswegen. Wo soll man denn bei diesem Überangebot an Informationen bloß anfangen? Keine Sorge, hier finden Sie 10 Schritte, mit denen Sie sich vom blutigen Fotografie-Einsteiger zum ambitionierten Hobbyfotografen weiterentwickeln können.

Schritt 1: Kamera kaufen
Dieser Schritt ist zwar selbstverständlich und wirkt auf den ersten Blick ganz einfach, ist er aber nicht. Denn wie schon bei dem Informationsmeer über Fotografie gibt es auch auf dem Kameramarkt eine Vielzahl an Möglichkeiten. Sich da durch zu kämpfen und eine Entscheidung zu treffen, ist wirklich alles andere als leicht. Ganz besonders, wenn man Fotografie-Anfänger ist und vielleicht noch gar nicht wirklich versteht, was all die Fachausdrücke und technischen Daten in den verschiedenen Produktbeschreibung bedeuten.

Eine weitere Verunsicherung: Kaum googelt man ein Kameramodell, das man ins Auge gefasst hat, findet man mit ziemlicher Sicherheit mindestens eine Stimme, die sagt, dass die Kamera nichts taugt und man besser die Finger davon lassen sollte. Trotzdem können Fotografie-Blogs sehr hilfreich sein. Dort werden oft verschiedene Kameramodelle verständlich vorgestellt und miteinander verglichen.

Außerdem sollte man sich in einem Fachgeschäft ausführlich beraten lassen. Bitte nur keine falsche Scheu, gehen Sie hin und fragen Sie den Verkäufer Löcher in den Bauch. Außerdem ist es wichtig, dass man sich verschiedene Kameras ansieht und auch mal in die Hand nimmt, denn nur so kann man feststellen, ob sie einem im wahrsten Sinne des Wortes auch liegen. Haben Sie sich für eine Kamera entschieden, dann können Sie mit dem nächsten Schritt weitermachen.

Schritt 2: Kennenlernphase
Endlich ist es soweit! Voll Vorfreude öffnet man die Verpackung und dann hat man sie schließlich in der Hand, seine eigene Kamera. Und was jetzt? Viele Foto-Anfänger sind zuerst hellauf begeistert, sehen dann aber all die Knöpfe und Einstellungsmöglichkeiten und wissen einfach nicht, wie sie denn jetzt am besten beginnen sollen. Da war doch irgendwas mit Blende oder so? Bitte jetzt nicht in Panik verfallen! Kein Meister ist je vom Himmel gefallen. Wichtig ist jetzt nur, dass Sie nach und nach die einzelnen Funktionen ausprobieren und sich mit Ihrer neuen Begleiterin vertraut machen. Und ja, es ist absolut in Ordnung, zu Beginn erstmal (und gerne auch später) im Automatik-Modus zu fotografieren. Die meisten Menschen beginnen auf diesem Weg. Hauptsache ist, dass Sie ein Gefühl für Ihre Kamera bekommen.

Schritt 3: Ehrgeizig werden
Sie haben Ihre Kamera jetzt schon ein wenig ausprobiert und auch schon ein paar richtig ordentliche Fotos im Automatik-Modus geschossen. Aber das reicht Ihnen nicht, Sie möchten mehr wissen und sich tiefer mit der Materie auseinandersetzen. Sie möchten die Funktionen von all diesen Rädchen und Knöpfen verstehen und die vielen Möglichkeiten Ihrer Kamera entdecken. Dann kann ich nur gratulieren – spätestens jetzt haben Sie sich mit dem Fotografie-Virus angesteckt und sind auf dem besten Weg ein guter Hobbyfotograf zu werden!

Schritt 4: Wissen besorgen
Nachdem Sie beschlossen haben, dass Sie mehr lernen möchten, stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. Ein guter Start ist das Handbuch Ihrer Kamera. Ja, wirklich. Es wird zwar oft vernachlässigt, aber viele Handbücher sind sehr umfangreich und gerade am Anfang sehr hilfreich.

Und wenn wir schon bei Büchern sind – davon gibt es jede Menge zum Thema Fotografie und auch sie sind eine gute Möglichkeit sich Wissen anzueignen. Aber das braucht natürlich eine gesunde Portion Engagement und Selbstmotivation.

Das Internet bietet – wie erwähnt – ebenfalls ein Meer an Informationen, Tipps und Tricks rund um das Thema Fotografie. Egal ob Tutorials, Blogs oder Foren, stöbern Sie darauf los!

Schritt 5: Einen Kurs besuchen
Zugegeben, man muss nicht unbedingt einen Fotokurs besuchen, um ein guter Hobbyfotograf zu werden. Aber für viele Menschen ist ein solcher Kurs durchaus sinnvoll und immens hilfreich. Hier bekommen Sie alle Grundlagen verständlich erklärt und können Ihren Lehrer oder Trainer mit all Ihren Fragen löchern.

Wer keine Zeit oder keine Lust hat, sich zu fixen Terminen in einen Klassenraum zu setzen, der hat auch noch die Option an einem Onlinekurs teilzunehmen. Hier gibt es ebenfalls eine ordentliche Anzahl an Anbietern. Der Vorteil ist ganz klar die Flexibilität. Sie können lernen, wann immer Sie wollen und in welchem Tempo Sie möchten. Aber dafür ist es nicht so persönlich, wie in einem herkömmlichen Kurs.

Schritt 6: Übung macht den Meister
Nachdem wir die Theorie geklärt haben, fehlt noch die Praxis. Jetzt heißt es: Üben, üben, üben! Nehmen Sie Ihre Kamera so oft wie möglich mit. So gut wie überall lassen sich tolle Motive finden – Sie müssen nur mit offenen Augen durchs Leben gehen. Außerdem lernen Sie so unter verschiedenen Bedingungen und Witterungen zu fotografieren. Natürlich wird es auch das ein oder andere misslungene Bild geben, aber das ist vollkommen in Ordnung und gehört zum Lernprozess dazu. Aber Sie werden sehen, mit der Zeit werden Ihre Fotos besser und Sie werden im Umgang mit Ihrer Kamera immer sicherer.

Schritt 7: Tief überwinden
Auf dem Weg in die Welt der Fotografie, kommt es einem manchmal so vor, als würde man zum Stillstand kommen. Die erste Euphorie ist verflogen, der Enthusiasmus lässt nach und die Kamera bleibt immer öfter liegen. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Manchmal hat man einfach keine Zeit, und das ist okay. Wichtig ist nur, dass man sein Ziel nicht aus den Augen verliert und wenn der akute Zeitmangel erst mal überwunden ist, auch wieder zur Kamera greift. Ein weiterer häufiger Grund für ein Motivationstief ist, dass man das Gefühl hat, keine Fortschritte mehr zu machen. Die Verbesserungen sind nicht mehr so offensichtlich wie zu Beginn. Doch auch jetzt sollten Sie am Ball bleiben und Wege finden, sich neu zu motivieren. Dabei kann Ihnen eventuell auch der nächste Schritt weiterhelfen:

Schritt 8: Gleich und Gleich gesellt sich gern
Gerade wenn Sie einen kleinen Motivationsboost benötigen, kann es helfen, sich Gleichgesinnte zu suchen. Die Begeisterung von anderen Fotofreunden wirkt oft ansteckend. Man kann sich gegenseitig Inspiration schenken, miteinander Tipps teilen und gemeinsam auf Motivjagd gehen. Auch in Internetforen findet man viele Hobbyfotografen, mit denen man sich austauschen und fachsimpeln kann. Oder wie wäre es mit einem Fotoworkshop? Die gibt es zu den verschiedensten Themen und auch hier tummeln sich Gleichgesinnte. Gleichzeitig kann man noch etwas lernen und bekommt obendrein die Gelegenheit, tolle Fotos zu schießen. Wer Fotografie und Urlaub verbinden möchte, der kann auch an einer Fotoreise teilnehmen. Die schönsten Flecke der Erde entdecken und das Erlebte gleichzeitig auf atemberaubenden Fotos festhalten – das klingt doch sehr verlockend, oder?

Schritt 9: Der eigene Stil
Nachdem man mittlerweile ziemlich routiniert im Umgang mit der Kamera ist und das theoretische Wissen verinnerlicht hat, kann man schlussendlich auch seine eigenen Vorlieben entdecken. Welche Motive fotografieren Sie besonders gerne? Architektur oder Landschaften? Oder interessieren Sie sich eher für Sport- oder Portraitfotografie? Was auch immer Ihnen mehr liegt, beschäftigen Sie sich damit und arbeiten Sie auch weiterhin an Ihrem Können. Mit der Zeit lernen Sie Ihre persönlichen Stärken kennen und entwickeln Ihren ganz eigenen Stil.

Schritt 10: Mit der Kamera durch das Leben
Spätestens bei diesem Schritt können Sie von sich behaupten, dass Sie sich vom blutigen Foto-Anfänger zum routinierten Hobbyfotografen entwickelt haben. Genießen Sie die Zeit hinter der Kamera und verlieren Sie niemals die Freude und den Spaß an der Fotografie. Setzen Sie sich immer wieder neue Ziele, lassen Sie sich vom Leben inspirieren und leben Sie Ihre Foto-Leidenschaft so oft es geht aus. Denn Fotografie ist nunmal eines der schönsten Hobbys, die es gibt!

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