Eine Brandblase vom Grillen, eine Schnittwunde vom Gemüseschnippeln oder eine Schürfwunde vom Sturz auf den Asphalt. Wer nicht aufpasst, kann sich auch im ganz normalen Alltag schnell eine Verletzung zuziehen. Doch nicht bei jedem Aua steht gleich ein Besuch in der medizinischen Praxis an. Mit einer gut sortierten Hausapotheke kann schnell geholfen werden. Das gilt auch für die mobile Reise-Apotheke.
Was gehört rein?
Neben Medikamenten, die regelmäßig von chronisch Kranken eingenommen werden müssen, sollte immer eine Grundausstattung an Heilmitteln vorgehalten werden. Dazu zählen Medikamente, die Fieber senken und Schmerzen lindern, wie Ibuprofen, ASS oder Paracetamol. Weiter: rezeptfreie Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Elektrolyte, die den Flüssigkeits- und Mineralverlust bei Durchfallerkrankungen ausgleichen, sowie Salben gegen Sonnenbrand und Insektenstiche.
Für eine gute Erstversorgung in den eigenen vier Wänden zählt auch ein Vorrat an Haut- und Wunddesinfektionsmitteln, Einweghandschuhen, Atemschutzmasken und verschiedenes Verbandsmaterial. Die Auswahl in einem Autoverbandskasten (DIN 13164) bildet dabei den Standard: Mull-Kompresse, Pflaster, Binden, Dreieckstuch. Hinzu kommen Verbandsschere, Fieberthermometer und Splitterpinzette.
Lagerung und Kontrolle
Wichtig ist, die gelagerten Medikamente regelmäßig zu kontrollieren. Der Verband der Apotheker warnt: Das Haltbarkeitsdatum darf auf keinen Fall überschritten werden, sonst kann es gefährlich werden. Für einen frühen Verfall kann auch eine falsche Lagerung verantwortlich sein. Arzneimittel gehören in eine kühle und trockene Umgebung – nicht ins Badezimmer.
Im Notfall
Als Grundregel gilt: Der Medikamentenvorrat zu Hause muss alles beinhalten, was gebraucht wird, wenn man für mehrere Tage die eigenen vier Wände nicht verlassen kann. Auch der umgekehrte Fall sollte in Betracht gezogen werden. Eine medizinische Grundversorgung gehört ins Notgepäck und sollte griffbereit parat liegen.
Auf Reisen
Alles, was für die Hausapotheke gilt, gilt in Grundzügen auch für die Reiseapotheke hinzu. In Apotheken bekommt man bereits fertige Pakete mit einer Auswahl an Schmerz- und Heilmitteln sowie verschiedenen Verband- und Wundmaterialien. Es ist ratsam, diese mit Mitteln gegen Reisekrankheit aufzustocken. Ebenso mit Augentropfen, die Schmerzen durch Zugluft, Staub und Lichtreizung lindern. Wer mit Kindern reist, packt kindgerechte Mittel gegen Durchfall, Fieber und Schmerzen ein.
Hinzu kommen Helfer für spezifische Wünsche: Wer einen Sporturlaub plant, sollte Salben gegen Zerrungen und Verstauchungen mitnehmen, für Taucher empfehlen sich Ohrentropfen. Immer ein Thema auf Reisen sind Allergien. Deshalb empfiehlt es sich, die Medikamente mitzunehmen, die man von zu Hause aus gewohnt ist und diese nicht erst im Reiseland zu besorgen.
Chronisch krank.
Menschen mit chronischer Erkrankung sollten prüfen, wie lange sie mit ihren Mittel auskommen und einen entsprechenden Vorrat einpacken. Bei der Einnahme unbedingt die Zeitverschiebung beachten, sonst kann es zu einer falschen Dosierung kommen.
Generell gilt: Regelmäßig eingenommene Medikamente gehören ins Handgepäck. Wer auf flüssige Heilmittel angewiesen ist, sollte sich in der Praxis ein Attest ausstellen lassen, das bei Flughafenkontrollen vorgezeigt werden kann.
Grundsätzlich ist es ratsam, Rezepte für Medikamente, die nicht frei verkäuflich sind, mitzuführen und sich vor der Abreise ins Urlaubsland darüber zu informieren, wo man in Notfall anrufen kann. Die Notrufnummern für ärztliches und medizinische Versorgungen gehören notiert und gespeichert, ebenfalls einen Ausweis mit der Blutgruppe. Damit es nach einem Notfall keine bösen Überraschungen gibt, empfiehlt es ich vorher noch einmal zu prüfen, was die Reiseversicherung übernimmt. Manchmal kann alles sehr schnell gehen.
Text: medicalpress; Foto: stock.adobe.com|Angelov