Sieht man sich in den Parfümerien und Drogerien um, dann kann man klar erkennen, dass das Angebot an Pflegeprodukten für Männer immer größer wird. Auch die Herren achten mittlerweile darauf, was sie an ihre Haut lassen und haben keine Scheu mehr vor Cremen, Peelings und Lotions. Laut einer Studie verwendet sogar jeder Sechste eine Gesichtscreme speziell für Männer. Kein Wunder also, dass auch Kosmetikfirmen immer mehr auf die Zielgruppe „Mann“ setzen.

MÄNNERHAUT?
Man würde meinen, Haut ist Haut, aber tatsächlich unterscheidet sich die Haut von Männern und Frauen immens. Das Hormon Testosteron sorgt dafür, dass Männerhaut eine andere Struktur hat. So ist sie um durchschnittlich 25 Prozent dicker und somit gleichzeitig widerstandsfähiger. Dafür sorgen auch mehr und festere Kollagenfasern, die der Haut ein strafferes Aussehen verleihen. Männer haben meist auch mehr Talgdrüsen und größere Poren als Frauen, was die Haut im Allgemeinen „fettiger“ und gleichzeitig auch anfälliger für Unreinheiten und Akne macht. Dafür leiden sie weniger oft an trockener Haut als Frauen.

DIE ZEICHEN DER ZEIT
Während Frauen oft schon Anfang 20 mit den ersten kleinen Fältchen zu kämpfen haben, beginnt der sichtbare Alterungsprozess bei den Herren erst ab zirka 30 Jahren. Was zunächst furchtbar unfair klingt, relativiert sich aber schon bald, denn kommen die Fältchen erstmal, findet die Faltenbildung der Männerhaut rasanter und meist ausgeprägter statt. Wenn der Lack erstmal ab ist, könnte man sagen… Natürlich spielen beim Aussehen der Haut auch Einflüsse von außen eine große Rolle, wie etwa UV-Strahlung, Schlafmangel, Stress oder Flüssigkeitsmangel. Bei Männern machen sich im Alter am stärksten Muskelschwund und schlaffe Haut mit Tränensäcken und dunklen Ringen um die Augen bemerkbar, die sie meist müde aussehen lassen.

RASIEREN STRAPAZIERT DIE HAUT
Im Durchschnitt rasiert sich ein Mann 16.000 Mal in seinem Leben. Kein Wunder, dass das die Haut belastet. Denn beim Rasieren wird mit den Haarstoppeln auch gleichzeitig die oberste Hautschicht entfernt, was dafür sorgt, dass darunter liegende, noch empfindliche Hautzellen zum Vorschein kommen und so Irritationen entstehen. Bis zu 40 Prozent aller Männer kämpfen mit Hautproblemen, die durch tägliches Rasieren entstehen. Gute P ege ist da- her wichtig, denn verwendet man Produkte mit Duftstoffen oder Alkohol, wird die ohnehin schon angegriffene Haut zusätzlich gereizt.

DIE RICHTIGE PFLEGE
Nachdem wir schon geklärt haben, dass die Haut von Frauen und Männern verschieden ist, ist es nicht ratsam, sich am Cremetiegel der Liebsten zu bedienen. Das kann die Poren verstopfen und zu Hautunreinheiten führen. Greifen Sie lieber zu eigenen Männer-Produkten. Hierbei sollte man aber auch darauf achten, die richtige Pflege für den eigenen Hauttyp zu verwenden. Denn auch, wenn wir hier die Eigenschaften verallgemeinern, so haben Männer natürlich auch unterschiedliche Hauttypen. Während der Eine eher zu sensibler Haut neigt, hat der Andere vielleicht eher fettige und der Dritte dann doch trockene Haut.

PFLEGEROUTINE
Neben den richtigen Pre- und Aftershave-Produkten, sollte man(n) nicht auf eine geeignete Tages- und Nachtpflege verzichten, die auf das zuvor (natürlich mit eigenen Reinigungsprodukten) gereinigte Gesicht aufgetragen wird.Eine Augenpflege sollte beim maskulinen Schönheitsritual auch nicht fehlen, denn diese mildert Schwellungen und reduziert Schatten, was die Augenpartie wacher und strahlender aussehen lässt. Zusätzlich versorgt sie die empfindliche Haut mit Feuchtigkeit und beugt so Fältchen vor.

GEPFLEGT VON KOPF BIS FUSS
Auch eigene Männer-Haarshampoos sind zu empfehlen. Gerade, wenn das Haar etwas lichter wird, können spezielle Anti-Haarausfall-Produkte die Haarwurzeln kräftigen und eine positive Auswirkung auf das Haarwachstum haben. Bei Duschgel und Badeschaum bevorzugt Mann auch weiterhin eigene Produkte mit maskulinen Düften. Ob eher holzig- schwer oder minzig-frisch ist da dem eigenen Geschmack überlassen. Hin und wieder sollten Sie unter der Dusche aber auch zu einem Peeling greifen, denn das entfernt abgestorbene Hautschüppchen und macht die Haut zarter.
Bodylotions sollten ebenfalls auf den eigenen Hauttyp abgestimmt werden. Die Trends zeigen aber, dass Männer leichte, schnell einziehende Formeln wie Gels bevorzugen. Körperöle oder Bodybutter haben noch nicht wirklich den Weg in die männlichen Kulturbeutel gefunden. Zwei Körperstellen, die von Männern beim Eincremen auch oft vernachlässigt werden: Hände und Füße! Also bitte greifen Sie ab und an auch zu Hand- und Fußcreme!

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